Glossar Hexenverfolgung

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A



Abschreckung

Nicht wie heute um das Leid der gequälten Opfer ging es 1594 der Obrigkeit in der bayerischen Herrschaft Schongau, die nach der Hinrichtung von 63 Frauen zum eigenen Ruhm und zur Abschreckung der Vorbeireisenden eine „ewige merkhsäul, zaichen und gedechtnuß“ („eine ewige Merksäule, ein Zeichen und zur Erinnerung“) errichtete.




B



Besagung

Besagung (Denunziation) bei Verfahren von weiteren Teilnehmer an Hexentreffen. Auch diese denunzierten Menschen wurden dann verhaftet und angeklagt


Bulle

Urkunde, die einen wichtigen päpstlichen Rechtsakt verkündet, von der päpstlichen Kanzlei ausgefertigt und gesiegelt.


C



Constitutio Criminalis Carolina

Strafgesetzbuch, die „Carolina“ (Constitutio Criminalis Carolina), regelte damals das Vorgehen gegen Zauberei. Kaiser Karl V. erhob 1532 auf dem Reichstag in Regensburg dieses erste deutsche Strafrechtsgesetzbuch zum Reichsgesetz.

D




E



Exorzismus

Als Exorzismus wird in den Religionen die Praxis bezeichnet, vermeintliche Dämonen bzw. den Teufel, der in Menschen, in Tieren, in Orten oder in Dingen vermutet wurde, "auszutreiben“.




F



Fall Agnes Bernauer

Es ist ein berühmter Kriminalfall der frühen Neuzeit - und auf seine Art nicht untypisch für die Hexenjagd: Vom Vorwurf der Hurerei war es nicht weit bis zu dem der Hexerei. Agnes Bernauer, ein Mädchen aus niederem Stand, war die Geliebte des Wittelsbacher-Thronfolgers Albrechts III. von Bayern. Vermutlich auf Geheiß seines Vaters wurde sie als Hexe verurteilt und 1435 in der Donau ertränkt.


Fall Katharina Henot

Katharina Henot (hier rechts als Statue am Kölner Rathaus) entstammte einer Kölner Patrizierfamilie. Die "Postmeisterin" würde man heute wohl als erfolgreiche Business-Frau bezeichnen. Der Hexerei beschuldigt, beteuerte sie auch unter vielfacher Folter ihre Unschuld. Dennoch 1627 zum Tod verurteilt, gewährte man ihr ein "Privileg": Der Henker erwürgte sie, bevor er ihren Leichnam verbrannte





Guernsey-Märtyrerinnen

1556 wurden auf Guernsey drei Protestantinnen bei lebendigem Leibe verbrannt. Eine gebar der Legende nach im Feuer ein Kind - das zunächst gerettet, dann aber zurück ins Feuer geworfen wurde. Die Frauen wurden später als "Guernsey-Märtyrerinnen" verehrt.


H


Hexenbad

Hexenprozesse verliefen keineswegs willkürlich, sondern wurden "rechtlich" formalisiert. Zu den bekanntesten der kruden Beweisführungen zählte das "Hexenbad". Dabei wurden die Beschuldigten gefesselt im Wasser versenkt. Wer unterging und ertrank, war unschuldig; wer oben schwamm, galt als überführt, weil der Teufel dann seine Hand im Spiel hatte, um die Hexe zu retten.


Hexenbulle

1484 unterzeichnete Papst Innozenz VIII. die sog. Hexenbulle, in der er zwei in Deutschland als Inquisitoren tätige Dominikanerpatres ermächtigte, gegen Zauberer und Hexen vorzugehen.


Hexenhammer

Der Hexenhammer gilt als die Bibel der Hexenjäger.
1486 veröffentlichte der Dominikanermönch Heinrich Institoris (Kramer) (1430 - 1505) das Buch "Maleus maleficarum", den "Hexenhammer". Darin lieferte er nicht nur eine seiner Ansicht nach theoretische und juristische Legitimation der Hexenjagd, sondern auch eine Gebrauchsanleitung für Verhöre unter Folter. Der Hexenhammer blieb bis ins 17. Jahrhundert im Umlauf und erfreute sich bei Inquisitoren großer Beliebheit.


Hexenjagd in Neuengland

1692 kam die Hexenverfolgung in die Neue Welt: Alles begann in Salem im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts. Die aus England gekommenen, streng puritanischen Kolonialisten gingen bei ihrem Versuch, in Neuengland einen Gottesstaat zu errichten, rigoros gegen mutmaßliche Hexerei vor. 14 Frauen und fünf Männer wurden hingerichtet, Dutzende gefoltert.


Hexenrichter

Aufstellung der Hexenrichter.
Hexenrichter




Hexentänze

Der Schriftsteller Johannes Praetorius veröffentlichte 1668 ein Buch, mit dem er die Legende verfestigte, der Berg Brocken im Harz sei Schauplatz alljährlicher Hexentänze. Der Titel: "Blockes-Berges Verrichtung..."ingleichen von der Hexenfahrt und Zauber-Sabbathe, so auff solchen Berge die Unholden aus gantz Teutschland.... Jährlich den 1. Maij in Sanct-Walpurgis-Nachte anstellen sollen".


Hexentanzplätze

Hexentanzplätze




Hexenverfolgung

Verfolgung von der Hexerei oder Zauberei bezichtigten Personen.



Hexen in Derenburg

Tausendfacher Tod am Scheiterhaufen Über "Ein erschroeckliche geschicht" berichtet ein Flugblatt im Jahr 1555 und zeigt die Verbrennung angeblicher Hexen in Derenburg. Es ist die Hochzeit des Hexenwahns, der zwischen 1450 und 1750 in Europa wütete. Nicht ins "finstere" Mittelalter, sondern in die Neuzeit fällt der Höhepunkt der Hexenverfolgungen. Allein in Deutschland starben geschätzt 40.000 "Hexen" auf dem Scheiterhaufen.




I



Inquisition

Mönche wurden mit Sonderbefugnissen beauftragt, die Irrgläubigen zu verfolgen.




K



Kreuzformen

Im Christenstum und anderen Religionen kommen verschiedenen Kreuzformen als Symbole in Frage.
Kreuzformen




M



Maleus maleficarum

siehe Hexenhammer.
Hexenhammer



N





O




P



Peinliche Befragung

Schon in der Frühen Neuzeit setzte jede Verurteilung ein Geständnis voraus. Das galt auch für Hexenprozesse. Daher griff man in der Regel auf eine "peinliche Befragung" zurück. Das bedeutete nichts anderes als ein Verhör unter Folter. Die vielfältigen Methoden werden in diesem Holzschnitt aus dem 16. Jahrhundert nur angedeutet.




Peinliche Halsgerichtsordnung

Peinliche Halsgerichtsordnung siehe Hexenhammer






Q




R




S



Scheiterhaufen in Guernsey

Um 1550 kam es auf der englischen Kanalinsel vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Protestanten und Katholiken zu mehreren Hexenprozessen. 1556 wurden auf Guernsey drei Protestantinnen bei lebendigem Leibe verbrannt. Eine gebar der Legende nach im Feuer ein Kind - das zunächst gerettet, dann aber zurück ins Feuer geworfen wurde. Die Frauen wurden später als "Guernsey-Märtyrerinnen" verehrt.


T



Teufelstanzplätze

Teufelstanzplätze siehe Hexentanzplätze




Tractat von Bekanntnuß der Zauberer und Hexen

Peter Binsfeld (1545 - 1598) Trierer Weihbischofes "Tractat von Bekanntnuß der Zauberer und Hexen, ob und wie viel denselben zu glaube,“ von 1592




U




V




W





Z




Erstmals erstellt: 3.07.1999 Letzte Änderung:
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