Dr. Johannes Möden
Dr. Johannes Möden wurde vermutlich 1592 in Koblenz geboren und war Enkel und ältester Sohn zweier Koblenzer Ratsherren.
Johannes Möden war von Beruf Hexenrichter und Bürgermeister.
1604-1609 Besuchte er die Jesuitenschule in Koblenz.
1610-1612 Studierte er Philosophie in Mainz.
1613-1617 führte er sein Jurastudium in Würzburg durch.
1618 folgte der Studienabschluß mit der Promotion und danach die praktische Vorbereitungszeit.
Es folgte 1618 die erste Verlobung mit der Tochter des Koblenzer Ratsherren Georg Wendel, die aber scheiterte.
1620 heiratete er Agnes, geb. Dunckhaß, mit der er 5 Kinder hatte. Sie war die Tochter des wohlhabenden Bürgermeisters von Remagen.
Während des Aufgebots erhob eine Anna Maria Hoepp Einspruch, Möden habe bereits ihr die Ehe versprochen und ihre gesamte Erbschaft an sich gebracht.
Um dem Prozeß zu entgehen (Agnes war bereits schwanger), flüchtete das Paar an einen unbekannten Ort in der Eifel und heiratete heimlich.
Die bedeutenden Hochzeitsgeschenke seines Vaters wurden beschlagnahmt.
Dr. Johannes Möden wurde in Abwesenheit zu 1000 Gulden Strafe verurteilt.
1621-1625 Wohnsitz auf der Wasserburg Heistard bei Mechernich, einem Adelssitz der Familie von Metternich.
1625 war er Bürger von Münstereifel.
1627-1633 wurde er vom Grafen von Manderscheid-Blankenheim zum Hexenkommissar bestellt.
1628 Ausweitung der Tätigkeit auf das benachbarte Gebiet des Grafen von der Marck, 1629 auf die Grafschaft Manderscheid-Gerolstein.
1614 - 1644 war Dr. Johannes Möden Hexenrichter in der Regierungszeit des Grafen Johann Arnold.
Johannes Möden führte allein 1629 45 Prozesse in Blankenheim und 30 in Gerolstein durch.
Ab 1629 war er Mitglied der Liebfrauenbruderschaft, zu der die wichtigsten Bürger Münstereifels gehörten.
1631 erwirkte er die Verurteilung von Anna Katharina Nürberg, die mit einem Cousin von Friedrich Spee verheiratet war.
Johannes Möden wurde beschuldigt, sich bei den Prozessen persönlich bereichert zu haben, wobei die reguläre Entlohnung so hoch war, daß Johannes Möden sich 1633 ein herrschaftliches Haus in Münstereifel leisten konnte.
Er führte auch in Sommersberg, im Drachenfelder Ländchen im Eizugsgebiert des Ferdinand Waldbott von Bassenheim , in Rhens, Winningen, Kastellaun, Hachenburg und anderen Orten Hexenprozesse durch oder war als Gutachter beteiligt.
Die letzte Erwähnung im Zusammenhang mit Hexenprozessen stammt von 1659.
In der Hexenprozesswelle unter Hexenkommissar Dr. Johannes Möden von 1645 bis 1647 fanden Einkerkerungen und
Folterungen im Scharfen Turm in Rhens statt.
Margarethe Altenhofen war das letzte Opfer der Hexenprozesse in Rhens und wurde am 7. März 1646 hingerichtet.
Möden war für seinen großem Eifer mit dem er Menschen verfolgte, aburteilte und hinrichten lies Bekannt.
Durch ihn erhielt die Verfolgungen in den Manderscheider Grafschaften Blankenheim und Gerolstein eine
Steigerung.
Zu jedem Verfahren, der zugelassene Folterpraxis bei der peinlichen Befragung, gehörte der vom Graf bestellte Hexenkommissar, also Dr. Möden,
Dies bot ihm die Möglichkeit sich am Hab und Gut der Beklagten zu bereichert.
1634 war er Konsultor des Magistrats
1634 Tod seiner 1. Ehefrau Agnes geb. Dunckhaß, mit der er 5 Kinder hatte.
1635 zweite Heirat mit Maria, geb. Weilwartz, der Tochter des zeitweisen Bürgermeisters, mit der er 2 Kinder hatte.
1635 Ratsherr in Münstereifel
1637/38 Bürgermeister und geriet in finanzielle Probleme
1641 Tod der 2. Ehefrau,
vor 1643 3. Heirat.
1642 floh Johannes Möden nach Koblenz, unter Zurücklassung seiner gesamten Habe.
Grund waren der Einmarsch der hessischen Truppen im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges, sowie hohe Schulden.
Bis 1656 wurde sein Münstereifler Besitz in mehreren Prozessen zur Tilgung der Schulden verkauft und versteigert.
Dr. Johannes Möden ist der Nachfogler des Richter Franz Felix Hornung.
Dr. Johannes Möden starb am 24.02.1663
Quellen:
Denkwürdiger und nützlicher rheinischer Antiquarius. Mittelrhein
Verzeichnisse der deutschen Bischöfe
Defensio Abbatiae imperialis S. Maximini
Hegeler, Hartmut: Hexenprozesse in Unkel und Anna Katharina Spee, "Hexenkönigin von Bruchhausen"
Baales, Peter: "Die Hex muß brennen" (= http://www.blankenheimerdorf.de/Die_Hex_muss_brennen.pdf