Die Burg Greifenstein
Die Burg Greifenstein wurde Jahr 1160 erstmals urkundlich erwähnt und liegt weithin sichtbar über dem Dilltal.
Die Höhenburg wurde als Sicherung der früheren Fernhandelstrasse „Hohe Straße“, welche die Städte Frankfurt/M über Wetzlar und Driedorf mit Köln und Aachen verband, auf einer Basaltkuppe erbaut.
Im 13. Jahrhundert bauten sie die Herren von Beilstein zum Schutz der Hohen Straße aus, einem wichtigen Handelsweg zwischen Frankfurt und Köln.
1298 wurde die Burg durch die Nassauer und Solmser Grafen zerstört, ebenso wie auch die Burg Lichtenstein, die ebenfalls den Herren von Beilstein gehörte und nicht mehr aufgebaut wurde.
Kraft von Greifenstein verkaufte die Ruine Greifenstein 1308 ohne die Einwilligung des Oberlehensherren, des Hochstifts Worms, an König Albrecht I.
Um 1303 kam Johann von Nassau-Dillenburg durch Erbteilung in den Besitz Beilsteins. Der Wormser Teil der Kalenberger Zent, zu dem auch Greifenstein gehörte, wurde ihm jedoch erst 1308 als Lehen verliehen, womit Worms gegen den Verkauf Greifensteins an den König protestierte.
1314 bekam Johann von Nassau-Dillenburg Greifenstein dann ganz offiziell als Königslehen von Friedrich dem Schönen, als Belohnung dafür, dass Johann ihn zum römisch-deutschen König gewählt hatte.
Friedrich der Schöne verpfändete Greifenstein noch zweimal an Johann von Nassau-Dillenburg: In den Jahren 1315 und 1321.
Die 1322 durch König Ludwig IV. erteilte Erlaubnis an Graf Gottfried von Sayn zum Bau der Burg Greifenstein auf Reichsboden und zur Errichtung einer befestigten Stadt unterhalb der Burg mit Frankfurter Stadtrecht blieb folgenlos, der saynische Burgenbau wurde nicht verwirklicht.
Erst nach 1382 baute Graf Johann von Solms-Burgsolms zusammen mit Ruprecht dem Streitbaren von Nassau-Sonnenberg die Burg Greifenstein wieder auf.
Aus dieser Zeit stammen die in die Schildmauer eingefügten beiden charakteristischen Türme.
Im September 1408 wurde die Burg bei der Freilassung des Grafen Johann von Solms ein Offenhaus des Erzstifts Trier.
In den letzten Jahren des Dreissigjaehriger Krieg bezeichnete Merian die Burganlage als eine große Festungsanlage, welchen Menschen aus den umliegenden Orten Schutz bot.
Nachdem die Burg Greifenstein bis 1676 verfallen war, wurde sie von Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein zu einem barocken Schloss ausgebaut.
Nach der Übersiedlung des Grafen nach Braunfels 1693 verfiel die Anlage zur Ruine.
Die Burg Greifenstein wurde aufgrund ihrer mächtigen Bauart nie erobert, zerfiel aber mit der Zeit.
1969 bildete sich der Greifenstein Verein für den Erhalt der Burganlage.
In der Nähe der Burg besteht noch die Gießerei Rincker und Sinn sowie neben dem Dorf- und Burgmuseum mit Glockenmuseum eine der wenigen Doppelkapellen in Deutschland.
1462 entstand die St. Katharinenkapelle als Wehrkirche im gotischen Stil. Beim Barock-Umbau wurde der Burghof mit Erde aufgeschüttet, so dass die Kapelle heute unterirdisch gelegen ist. Dort befinden sich Fresken und Schießscharten sowie Kasematten mit Deckenwölben und Verteidigungskammern. Die von 1687
bis 1702 über der Wehrkirche aufgebaute Barockkirche enthält eine umfangreiche Stuckdekoration und ist in die Zeit des italienischen Frühbarocks einzuordnen. Ober- und Unterkirche sind durch eine Treppe miteinander verbunden.
Standort:
Talstraße 5, 35753 Greifenstein
Dilltal – Lahn-Dill-Kreis in Hessen
Koordinaten: 50.62089835503765, 8.29433808239537
Zustand: Ruine
Burgtyp: Höhenburg
Lage: k.A.
Begehbar: ganzjährig
Öffnungszeiten: k.A.
Nutzung: k.A.
Karte: