Die Fritsch Kaserne
Die auch unter den Namen Flak-Kasene, Camp Thelen und Quartier Dejean geführte Kaserne befindet sich nahe der Festung Ehrenbreitstein im Stadteil Koblenz-Niederberg.
Sie wurde von 1937 gebaut und beherbergte die einzige Luftwaffeneinheit.
Auf der Elling genannten Erhebung im Vorfeld der Feste Ehrenbreitstein sollte in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts ein weiteres Festungswerk zur Verstärkung des Systems Oberehrenbreitstein entstehen.
Zu diesem Zweck kaufte das Land Preußen das Gelände im März 1865 an. Da das Projekt wenig später zu Gunsten eines
Ausbaus des Werks Nöllenkopf aufgegeben wurde, blieb der Elling unbebaut. Das Gelände wurde in der Folge
als Exerzierplatz genutzt.
Die Flak-Kaserne wurde erst 1937 für die Wehrmacht auf dem Areal mit wenigen festen Gebäuden und einigen Baracken bebaut.
Als reine Flak-Kaserne errichtet, beherbergte sie in der Folge die einzige in Koblenz stationierte Luftwaffeneinheit,
die Flak-Stammbatterie.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde hier von den Amerikanern ein Gefangenenlager für Displaced
Persons eingerichtet, bevor die amerikanische (als Camp Thelen) und später die französische
Besatzung (als Quartier DeJean) das Gelände übernahm.
1957 übergaben die Ranzosen die Flak-Kaserne an die Bundeswehr, die in der Kaserne die Panzerbrigade
15 stationierte.
1964 wurde der Standort nach Werner von Fritsch in Fritsch-Kaserne umbenannt. Werner Freiherr von Fritsch,
Berufssoldat im 1. WK, war von 1935 bis 1938 Oberbefehlshaber des Heeres.
Ab 1966/67 kamen zwei Bataillone des Instandsetzungsbataillons 310 hinzu. Die letzten Soldaten, die die
Kaserne 1998 verließen, gehörten zum Stabsfernmeldebataillon 5.
Ab 2001 bezogen verschiedene Dienststellen der Polizeidirektion Koblenz die Gebäude. Ein 2003 vorgestelltes
Nutzungskonzept für das verbliebene Restgelände sah den Umzug der Wehrtechnischen Studiensammlung
(WTS) aus Koblenz-Lützel in die ehemalige Fritsch-Kaserne vor, dieser ist aber bislang nicht komplett erfolgt.
Seit 2007 befindet sich auf dem Gelände außerdem die Außenstelle Koblenz der Landesarchäologie, ein Teil des
ehemaligen technischen Bereichs wird seit der Bundesgartenschau 2011 als Parkplatz genutzt.
Seit Januar 2014 steht in der Diskussion, das gesamte Areal in ein neues Wohngebiet umzuwandeln.
Standort:
Niederberger Höhe
56077 Koblenz
Koordinaten: 50°22'26.7"N 7°37'55.3"E
Karte: