Das Dominikanerinnenkloster St. Martin (Godebertsklösterchen)

Sehr wahrscheinlich war es der Koblenzer Schöffe Godebert (1307-1329) und nicht sein Sohn, der Kanoniker Johannes Godeberti, der um das Jahr 1320 am Ende der Görgengasse einen Beginenkonvent begründete.

1497 erließ der Trierer Erzbischof Johann II. von Baden (1456-1503) eine Ordnung für die Wahl einer Meisterin der „Congregatio sororum domus Godeberti prope portam Sancti Georgii infra oppidum Confluentinum“. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts lebten allerdings nur noch drei Schwestern im Godebertsklösterchen, die bei ihrem Eintritt in das Zisterzienserinnenkloster in der Lehr dem Erzbischof den Besitz des Godebertshauses übertrugen.

Der Trierer Erzbischof Johann V. von Isenburg (1556-1567) versetzte im Jahre 1553 die Franziskannerinennen ins Godebertsklösterchen. Nach ihrem Umzug nahmen die ursprünglich aus dem Kloster St. Georg im Vogelsang kommenden Franziskanerinnen im Juli 1582 einige aus Belgien vertriebene Nonnen auf.

Zwei Jahre später wurde der Konvent nochmals beträchtlich vergrößert, als auf Anordnung des Trierer Erzbischofs Johann von Schönenberg (1581 – 1599) die Dominikanerinnen des Andernacher Martinsklosters aufgenommen werden mussten – diesem Konvent hatten im Jahre 1540 immerhin 40 Schwestern angehört.

Das nun deutliche Überwiegen des dominikanischen Elements hatte zur Folge, dass der ganze Konvent jetzt die Dominikanerinnenregel annahm und auch das Martinspatrozinium des Andernacher Klosters übernahm.

Das Kloster trug ab ca. 1540 den Namen Dominikanerinnenkloster St. Martin.

Dank der Förderung durch die Trierer Erzbischöfe und der Zuwendungen vieler Koblenzer Familien konnte sich das Kloster bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1802 gut entwickeln, 1613 wurde eine neue Kirche erbaut, 1684 ein zweistöckiger Klosterneubau.

Bei der Kirche handelte es sich um einen einschiffigen Bau mit viereckigem Chor. Auf dem steilen Dach befand sich ein kleiner Dachreiter. Das Langhaus hatte vier, durch ein Netzgewölbe gedeckte Joche, der Chor wurde durch ein Sternengewölbe überspannt. Zum Langhaus öffnete er sich in einem spitzbogigen Triumphbogen. Das Gewölbe des Langschiffes hatte eine Spannweite von 8 m und eine Höhe von 3,55 m. In der Westhälfte des Langhauses befand sich eine auf vier Pfeilern ruhende Nonnenempore.

Nach der Säkularisation wurde die Kirche mit einigen Gebäuden den Koblenzer Protestanten übergeben.

Nachdem diese zuletzt noch als Schule gedient hatte, wurden Kirche und Klostergebäude 1944 zerstört.









Standort:
Goergengasse
56068 Koblenz

Koordinaten: 50°21'35.3"N 7°35'45.2"E ??

Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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