Das Kloster des Benediktiner Orden

Das Gründungsjahr des Benediktinerklosters auf dem Beatusberg ist nicht genau bekannt. Urkunden sind nicht erhalten. Möglicherweise wurde das Kloster in Folge der Schenkung von Koblenz 1018 an den Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg errichtet. Nach einer anderen Vermutung wurde es um 1143 durch den Trierer Erzbischof Albero von Montreuil gegründet. Damit wurden auch die Reliquien des heiligen Beatus aus dem Trierer Kloster St. Maria ad martyres nach Koblenz übertragen. Die Bestätigung der Schenkung und damit die erste urkundliche Erwähnung des Klosters erfolgte 1153 durch seinen Nachfolger Hillin von Falmagne.

In dieser Zeit wurde auch das Benediktinerinnenkloster auf dem Oberwerth angegliedert. Das Doppelkloster wurde 1215 durch den Trierer Erzbischof Theoderich II. von Wied wegen Streitigkeiten wieder getrennt. Damit mussten alle Urkunden, zur Vermeidung weiterer Streitigkeiten, vernichtet werden, was eine Erklärung für die heute schwierige Nachweisbarkeit der Gründung des Klosters ist.

Papst Gregor IX. stellte das Kloster 1233 unter seinen Schutz und bestätigte alle Besitzungen. Bischof Heinrich von Ösel weihte 1241 im Auftrag des Trierer Erzbischofs die Klosterkirche zu Ehren der Muttergottes und der Heiligen Beatus und Servatius. Im 13. und 14. Jahrhundert kam es zu schweren Krisen in vielen Klöstern der Benediktiner. Den Mönchen im Kloster Koblenz wurden schlimme Verletzungen der Ordensregeln, Verweltlichung und Zuchtlosigkeit vorgeworfen.

Erzbischof Boemund I. von Warsberg sah sich dadurch veranlasst, den Abt Walram aus dem Trierer Klosters St. Maria ad martyres als Administrator einzusetzen. Doch Abt Walram konnte den Niedergang des Klosters nicht verhindern und gab am 30. Mai 1314 auf.

Erzbischof Balduin von Luxemburg wandelte es daraufhin 1315 in ein Chorherrenstift um.

Der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg rief am 13. August 1331 den Kartäuserorden nach Koblenz, die sich im ehemaligen Kloster der Benediktiner auf dem Beatusberg ansiedelten.

Die Geschichte des Kloster Kartaeuser Orden wird hier fortgeführt.

Im Jahr 1997 wurde im Hof des Forts Großfürst Konstantin unter Leitung des Archäologischen Denkmalamtes Koblenz die Krypta der Klosterkirche freigelegt. Dabei handelt es sich um eine für das Mittelrheingebiet typischen Viersäulenkrypta, die sich in der Mittelachse des mittelalterlichen Kirchenschiffs befunden hat. Sie wurde in den Fels eingetieft und besteht aus einem quadratischen Chorgeviert mit vier tragenden Säulen im Inneren, sechs wandgestützten Säulen sowie einer im Osten angelegten Apsis mit Altarfundament. Im Westen ist teilweise der Eingangsbereich mit Treppen-Fundamenten erhalten. Der Kryptaraum war von Bruchsteinmauern eingefasst. Der heute sichtbare Teil der Krypta gehörte zum Bau des 12. Jahrhunderts. Bei den archäologischen Untersuchungen wurden auch ältere Teile gefunden, die zu einer kleineren Krypta gehören müssen, die vor dem 12. Jahrhundert entstanden ist. Die Krypta wurde Ende des 17. Jahrhunderts abgebrochen und verfüllt, wahrscheinlich wegen der Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Im frühen 18. Jahrhundert wurde eine neue barocke Kirche errichtet, deren Fundamentlager in die Verfüllungen eingebracht wurde.









Standort:

56068 Koblenz

Koordinaten:

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Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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