Die Laubach

Der Laubach wurde urkundlich bereits im 11. Jahrhundert als Loipach und später meist als Loubach, Loybach oder auch Lauffbach erwähnt.

Der Name leitet sich nicht von Laub-Bach ab, sondern von Loh, was hier zu deuten ist als kleiner, sanft fließender Bach, der aus einem lichten Wäldchen kommt. Er wurde früher vor allem durch die beiden aus dem Stadtwald zufließenden Bäche Brückbach und Dörrbach gespeist und mündete direkt am Talausgang in den Rhein.

Heute erhält er sein Wasser nur noch vom Dörrbach sowie aus der Quelle des Kaltenbornsbrünnchens und wird über die unterirdische Kanalisation in den Rhein geleitet.

Im 13. Jahrhundert befand sich ein Siechhaus im Laubachtal, das Koblenzer Einwohner mit ansteckenden Krankheiten aufnahm und später in ein 2 km südlich gelegenes Siechhaustal verlegt wurde.

1484 wurde erstmals eine Richtstätte am Ausgang des Laubachtals erwähnt.

1582 erhielten die Mönche aus dem Karthäuser Kloster die Genehmigung zur Errichtung der Laubmachmühle. 1750 wurde eine zweite, etwas oberhalb gelegene Obermühle erwähnt. Noch in den 1820er Jahren betrieben in den Sommermonaten beide Mühlenbesitzer zusätzlich kleine Schankwirtschaften.

Laubach bey Coblenz war eine 1841 eröffnete Kaltwasser-Heilanstalt.

Zwischen 1840 und 1841 wurden nach den Plänen von Ferdinand Nebel die ersten zwei Gebäude errichtet: Das große Kurhaus (auch Kursaalgebäude) entstand in etwa auf den Grundmauern der Laubachmühle, daneben ein Wohnhaus nur für weibliche Kurgäste.
1843 wurde gegenüber das kleine Kurhaus (auch Kollonadenbau) mit einer Wandelhalle errichtet.
Bis 1865 entstanden noch weitere fünf Gebäude bzw. bereits bestehende wurden angekauft.
In den 1840er Jahren war die Anstalt für 50 Patienten ausgelegt, später konnten bis zu 200 aufgenommen werden.


Zur Wasserversorgung der Heilanstalt wurden die Petri-Quelle unterhalb des Geiskopfes und das Kaltenbornsbrünnchen genutzt. Das Wasser wurde mittels unterirdischen Leitungen zur Anstalt gebracht.

Noch 1874 zählte das Bad Laubach zu den 50 empfehlenswertesten Kaltwasserheilanstalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Im Frühjahr 1882 erwarb der bisher als Kurarzt in Baden-Baden tätig gewesene Heinrich Averbeck (1844–1889) das gesamte Anwesen, das er zur ersten deutschen Wasserheil- u. Kuranstalt für sämtliche Physikalische Heilmethoden umbaute. Die umfassend modernisierte Kuranstalt führte fortan den Namen Bad Laubbach am Rhein.

Für die Freizeitbeschäftigung der Kurgäste wurde der die Anstalt umgebene Park auf 42 Morgen (etwa 10 Hektar) erweitert Zur Druckerhöhung der wassersspeisung wurde 1841 ein Hochbehälter, der 1882 an den Karthäuser Affenberg verlegt wurde, gebaut.

Seine beiden Nachfolger blieben nicht lange in Bad Laubach, so dass die Anstalt meist nur noch im Sommer geöffnet wurde und von 1895 bis 1897 sogar ohne leitenden Arzt war.

Schließlich verkaufte die Familie Averbeck im Jahr 1897 die drei Hauptgebäude (großes und kleines Kurhaus sowie ein Nebengebäude) an Wilhelm Achtermann, der dort eine Lungenheilanstalt betrieb. Achtermanns Erkrankung führte dann aber zum endgültigen Aus und Bad Laubach das zuletzt als Lungensanatorium genutzt wurde, wurde in der ersten Hälfte des Jahres 1901 geschlossen. Neuer Besitzer wurde Ernst Kunzmann aus Frankfurt, der dort bis 1903 das Kurhotel Bad Laubbach am Rhein führte. Anschließend erwarb der Kaufmann Carl August Rittershausen aus Barmen das gesamte Anwesen, das jedoch bereits Ende 1903 zwangsversteigert wurde und über weitere Privateigentümer letztlich in den Besitz der Stadt Koblenz gelangte.

Der Koblenzer Stadtrat beschloss 1917 eine Ferienhalbtagskolonie für etwa 400 erholungsbedürftige Kinder in Bad Laubach zu errichten. Gelder für den Umbau wurden bewilligt und erste Umbauten durchgeführt. Doch schon im Februar 1918 wurde das Projekt aufgegeben.

Letztlich nutzte die Stadt das Anwesen zu Unterbringung minderbemittelter Bürger. Bereits Ende der 1920er Jahre waren die Gebäude in einem so schlechten Zustand, dass die meisten Bewohner in andere städtische Gebäude umziehen mussten.

Aufgrund der großen Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bad Laubach dann wieder zur Unterbringung notdürftig hergerichtet.

In den 1950er Jahren erfolgte der Umzug der Bewohner in die neuen Siedlungen In den Mittelweiden, Am Fort Konstantin und Unterer Asterstein. Ende der 1960er Jahre wurde die Bundesstraße 327 vom Hunsrück über eine große Hangbrücke durch das Laubachtal zur Südbrücke verlegt und alle Gebäude der ehemaligen Heilanstalt Bad Laubach bis auf das große Kurhaus abgerissen.

Das große Kurhaus wurde im Dezember 1981 ebenfalls abgerissen.

Um den Kurgästen den weiten Weg zum sonntäglichen Gottesdienst in der Koblenzer Liebfrauenkirche zu ersparen, wurde 1848 die Dreifaltigkeitskapelle erbaut.









Standort:
Laubach
56075 Koblenz

Koordinaten: 50°19'55.1"N 7°34'58.9"E
Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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