Rübenach

Rübenach ist der westlichste Stadtteil von Koblenz. Der ursprünglich selbständige, lange von der Landwirtschaft geprägte Ort wurde 775 erstmals erwähnt.

Die Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Rübenach lässt sich zurück bis in die Jungsteinzeit nachweisen. Für die Herkunft des Ortsnamens gibt es keine wissenschaftlich eindeutige Erklärung. Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich um die latinisierte Fassung eines gallischen Eigennamens handelt. Demnach hätte der Ort ursprünglich „Rubiniacum“ geheißen, also „Siedlung des Rubinius“.

Rübenach wurde erstmals 775 im „Breviarium Sancti Lulli“ erwähnt, dem ältesten Güterverzeichnis der Abtei Hersfeld. Ihm zufolge schenkte der Mainzer Erzbischof Lullus Karl dem Großen eine Kapelle in „Ribenahcho“, die der Herrscher an das neu gegründete Kloster Hersfeld weitergab.

Eine verfälschte Urkunde des ostfränkischen Königs Arnulf von Kärnten, in der Rübenach 888 der Trierer Abtei St. Maximin übergeben wurde, zog einen jahrelangen Rechtsstreit nach sich. Letztendlich wurde die Schenkung mehrfach erneuert und bestätigt, so z. B. 962 durch Kaiser Otto I. oder 1031 von Papst Leo IX.

Das Vogteirecht über die Kirchengüter übten im 12. Jahrhundert die Grafen von Luxemburg aus, erst als kaiserliches, ab 1147 als erzbischölich trierisches Lehen. Seit 1419 gehört Rübenach zum Kurfürstentum Trier und kam zum Amt Bergpflege.

Im Jahr 1200 wurde erstmals das Burghaus der Familie Eltz erwähnt, die Anfang des 14. Jahrhunderts die Vogteirechte erbte. Sie behielt diese bis zur französischen Besetzung 1794 und der darauf folgenden Auflösung des Kurstaats sowie der Säkularisation der kirchlichen Besitztümer. In der französischen Zeit gab der Ort dem Kanton Rübenach innerhalb des Arrondissement de Coblence seinen Namen und gehörte zur Mairie Bassenheim. Nach der Übernahme durch Preußen 1815 kam er zum Landkreis Koblenz innerhalb der Rheinprovinz.

Im Jahr 1841 brach ein schwerer, drei Tage anhaltenden Brand in Rübenach aus, in dem fast der ganz Ort ein Raub der Flammen wurde.
Die erste, 1220 erbaute Kirche Rübenachs musste nach einem Kirchenstreit 1862 dem Neubau der Mauritiuskirche weichen.

Nachdem Rübenach bereits 1904 Anschluss an die Eisenbahnlinie Koblenz-Mayen erhalten hatte, wurde 1907 ein Bahnhofsgebäude eingeweiht. Die Züge verkehrten bis zu ihrer Stilllegung der Strecke im Jahr 1983.

Während des Baus der A 48 wurden 1939/40 und 1966 nordwestlich des Orts große fränkische Reihengräberfelder freigelegt. Sie zählen mehr als tausend Gräber und können auf die Zeit zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert datiert werden.

Am 07.11.1970 wurde Rübenach in die Stadt Koblenz eingemeindet. 1975 feierte der Ort Rübenach sein 1200-jähriges Bestehen.

Sehenswürdigkeiten

Katholische Pfarrkirche St. Mauritius
Burghaus der Freiherren von Eltz-Rübenach
Kriegerdenkmal Rübenach










Standort:

56072 Koblenz

Koordinaten: 50.36927620190437, 7.519660984950301

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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