Das Schloss Stolzenfels

Das Schloss liegt ca. 5 km südlich des Stadtzentrums aufwärts am Rhein über dem gleichnamigen Ortsteil Stolzenfels. Ehemals eine kurtrierische Zollburg, um 1250 unter Erzbischof Arnold von Isenburg erbaut.

Der 22 Meter hohe, fünfseitige Bergfried hat sich aus dieser Zeit noch erhalten. Er sollte Geschossen weniger Angriffsfläche bieten.

Zwischen 1388 und 1418 fügten die bischöflichen Landesherren mit einem Wohnturm und einem Palas an der Rheinseite hinzu.

Dem im Bistumsstreit abgesetzte Ulrich von Manderscheid wurde von einem Schiedsgericht Burg Stolzenfels als Wohnsitz zugewiesen.

Im Dreißigjährigen Krieg besetzten erst die Schweden (1632-1634) und dann die Franzosen(1644-1646) das Schloss Stolzenfels.

Stolzenfels wurde 1688 im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört.



Die nächsten 150 Jahre war Stolzenfels nur eine Ruine. Die französische Besatzung übergab Anfang des 19. Jahrhunderts Stolzenfels an die Stadt Koblenz.

In der Neujahrsnacht 1814 überquerten bei Stolzenfels russische Truppen unter General Graf de St. Priest auf dem Weg nach Paris den Rhein.

Nachdem die Stadt Koblenz die Ruine im Jahr 1823 dem preußischen Kronprinzen, den späteren König Friedrich Wilhelm IV., geschenkt hatte, wurde sie zwischen 1836 und 1842 nach Entwürfen des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel und nach 1841 unter Leitung von Friedrich August Stüler, das heutige neugotische Schloss wiederaufgebaut.
Dabei wurde die vorhandene alte Bausubstanz der Burgruine auf ausdrücklichen Wunsch von Friedrich Wilhelm IV. integriert. Die örtliche Bauausführung lag bei den Ehrenbreitsteiner Festungsbaumeistern W. Naumann und Carl Schnitzler, koordiniert durch den Festungskommandanten Philipp von Wussow.
Unverkennbar sind die Einflüsse der englischen Neugotik und Schinkels romantischer Stil.

Das mit kostbaren Möbeln ausgestattete Schloss ist mit seiner teilweise im Original erhaltenen Einrichtung ein Beispiel für die Wohnkultur und Geisteshaltung des 19. Jahrhunderts. Von den Ausstattungsgegenständen älterer Zeit ist vor allem die Sammlung von Rüstungen und Waffen bemerkenswert.
Seit 2002 gehört das Schloss als Teil der Welterbestätte Oberes Mittelrheintal zum Unesco-Weltkulturerbestätte.






Standort:
Rhenser Straße 38
56075 Koblenz

Koordinaten: 50°18'11.7"N 7°35'31.1"E

Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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