Goldgrube
Koblenz-Goldgrube ist ein zentral gelegener Stadtteil von Koblenz.
Er liegt zwischen der Karthause, Moselweiß, Rauental und dem Koblenzer Stadtzentrum.
Der Name des Stadtteils stammt von einer alten Flurbezeichnung (Unter den Goldgruben), die erstmals 1397 urkundlich erwähnt wurde.
Sie leitete sich von den in der leichten Vertiefung liegenden fruchtbaren Äckern und Weinbergen ab, die bis Moselweiß reichten.
In spätrömischer und fränkischer Zeit kann man bereits von einer landwirtschaftlichen Nutzung des Gebietes ausgehen. Das freie Areal vor den Toren von Koblenz eignete sich sowohl als Aufmarschgebiet als auch zur Verteidigung bei den vielen Kriegen, denen die Stadt aufgrund ihrer strategischen Lage ausgesetzt war.
Der heutige Hauptfriedhof entstand ab 1820 am Hang zur Karthause und wurde in der Folgezeit weiter ausgebaut.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Goldgrube unbewohnt. Erst mit Aufgabe der preußischen Festung Koblenz 1890 war es
erlaubt, auch außerhalb der Stadtbefestigung feste Häuser zu bauen.
Ab 1898 wurde mit dem Bau der ersten Gebäude begonnen, so wurde 1899 das Brüderhaus St. Josef, 1903 die Thielenschule (1903–1909 katholisches Lehrerinnenseminar, ab 1909 Volksschule) und 1908 das neubarocke Waisenhaus das heutige Altenheim St. Barbara fertiggestellt.
Ein erster Bebauungsplan wurde 1902 von der Stadt Koblenz aufgestellt, aber bis zum Ersten Weltkrieg nicht umgesetzt. Entlang der Beatusstraße vor dem Hauptfriedhof siedelten sich danach einige Steinmetzbetriebe und Gärtnereien an. Die ersten Häuserzeilen entstanden erst in den 1920er Jahren um den heutigen Overbergplatz für Mitarbeiter von Bahn, Polizei, Post und Stadtverwaltung. Danach folgte der Bau von weiteren Wohnblocks und Gewerbeflächen in der Goldgrube.
Im Zweiten Weltkrieg war der benachbarte Güterbahnhof Koblenz-Mosel häufig Ziel der Luftangriffe auf Koblenz. Die Bomben verwüsteten dabei einen Großteil des noch jungen Stadtteils. Während des britischen Vernichtungsangriffs vom 6. November 1944 schlug ein Lancaster-Bomber mit acht Mann Besatzung im Gebiet der heutigen Johannes-Junglas-Straße auf. Der Wiederaufbau konnte größtenteils bis Ende der 1950er Jahre abgeschlossen werden. Am 4. Oktober 1969 wurde auf dem Overbergplatz die katholische Pfarrkirche St. Franziskus eingeweiht. Das Beatusbad in der Goldgrube wurde 1975 eröffnet. Das Arboretum auf dem Hauptfriedhof wurde 1992 anlässlich der 2000-Jahr-Feier von Koblenz offiziell eingeweiht.
Sehenswürdigkeiten:
Hauptfriedhof, größter Friedhof von Koblenz und Landschaftspark
Denkmal der Napoleonischen Grenadiere, Denkmal für die deutschen Veteranen der Armee Napoleons
Batterie Hübeling, Ehrenstätte der Stadt Koblenz für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges mit einer Ehrenhalle
Arboretum Koblenz, ein gut 4,5 Hektar großes Arboretum (Baumsammlung)
Pfarrkirche St. Franziskus
Brüderhaus St. Josef, Krankenhaus im Klinikverbund Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur
Standort:
56073 Koblenz
Koordinaten: 50.355291, 7.578596