Der Johanniter Orden

Der Orden tritt auch unter den Namen Rhobiser und Malteser Orden in Erscheinung.
Der Orden des heiligen Johannes von Jerusalem war der erste geistliche Ritterorden der dem folgenden Ritterorden als Vorbild diente. Die Gründung erfolgte aufgrund der Unterdrückung die die Pilger des Abendlandes im 11. Jahhundert durch die Herren von Jerusalem (zu der Zeit ägyptische Kalifen) zu erdulden hatten.

Ein Verein von Kaufleuten aus der neapolitanien Stadt Amalsi erkaufte 1048 die Erlaubnis eine Capelle und ein Mönchskloster in der Nähe des Grabes Christi zu bauen. Welches dem heiligen Johannes dem Täufer gewidmet wurde.

Die Mönche welche sich Hospitalbrüder oder Johanniter nannten, waren vrpflichtet Arme und Kranke zu pflegen und die Pilger gegen die Sarazenen zu schützen.

Nach der Eroberung der heiligen Stadt gab Gottfried von Boullion dem Orden ansehnliche geschenke und der Papst Pascal II versah ihn mit großen Freiheiten.

Im Jahre 1118 bildete der damalige Vorsteher Raymund du Puy diesen Mönchsorden zu einem weltlichen Ritterorden um.

Er teilte die Mitglieder in Ritter, Capellande und in Serventi d' Armi welche die Kranken pflegen und die Pilger begleiten mussten. Als zusätzliches Gelübte zum Gehorsam, der Armuth und der Keuchheit kam die Verteidigung der Kirche gegen die Ungläubigen hinzu.

Als Salafin 1187 Jerusalem eroberte, zogen sich die Ritter in die Festung Margat zurück. Nach 4 Jahren dann weiter nach Ptolemais (Acre). 1291 dann nach Limisso in Zypern das sie den Sarazen überlassen mussten. Nach dessen Verlust zogen die Johanniter 1310 auf die Insel Rhodos.

Colymann II. vertrieb Sie hier 1522 woraufhin jeweils ein kurzer Aufenthalt in Creta, Messina, Viterbo und Nizza folgt. 1530 erhielten Sie dann die Inseln Malta und Gozzo unter der Bedingung das Land zu schützen.

Dieser, Kurfürst Joachim I., hielt bis zu seinem Tode im Jahre 1535 streng am alten Glauben fest. Die Ehefrau des Kurfürsten wechselte schon zu seinen Lebzeiten heimlich den Glauben mit den beiden Söhnen, Joachim und Johannes. Die Heimlichkeit dauerte aber nur kurz, nämlich bis die gemeinsame Tochter Elisabeth dem Kurfürsten verriet, dass die Mutter das Abendmahl in beiderlei Gestalt einnahm und schon zu Luther in Wittenberg Verbindung aufgenommen hat.

Die Kurfürstin gab aber nicht nach und nutzte eine Abwesenheit ihres Gemahls im Jahre 1526 zur Flucht über Jüterbog nach Wittenberg, wo sie beim sächsischen Kurfürsten Asyl erhielt. Sie überlebte den Kurfürsten um 20 Jahre.

Eine Rückkehr nach Brandenburg war ihr erst nach dem Tod des Kurfürsten möglich.

Überall, wo sich die Reformation durchsetzte, wurden Klöster und Stifte säkularisiert und der Ordensbesitz blieb davon nicht verschont.

Der Johanniterorden, ohnehin durch die Vertreibung von Rhodos geschwächt, verlor dadurch im ganzen nord- und mitteleuropäischen Raum, einschließlich England, einen ganz wesentlichen Teil seines Landbesitzes und damit seines gesellschaftlichen und politischen Einflusses.

Mit dem Tod des Kurfürsten im Jahre 1535 teilte dieser sein Kurfürstentums auf seine beiden Söhne. Joachim sollte als Kurfürst Joachim II. über die Alt- und Mittelmark herrschen, Johannes dagegen als Markgraf Hans von Küstrin die Neumark und Teile der in brandenburgischem Besitz befindlichen Nieder-Lausitz erhalten.

Diese Aufteilung sah auch vor, dass Hans von Küstrin mit der Herrschaft über die Neumark das Patronat über die Ballei Brandenburg übernahm.

Markgraf Hans von Küstrin wandte sich sehr rasch der neuen Lehre zu und schloss sich 1538 dem Schmalkaldischen Bund, der Vereinigung der protestantischen Fürsten, an. Sein Bruder, Kurfürst Joachim II. folgte ihm erst mit dem Übertritt zur lutherischen Lehre am 1. November 1539, indem er das Abendmahl „in beiderlei Gestalt“ einnahm.

Mit dem Glaubenswechsel der Herrscher im Kurfürstentum, in der Markgrafschaft und in den benachbarten Fürstentümern, vor allem in Mecklenburg und Braunschweig, war auch für die Johanniterritter der Ballei Brandenburg der Weg zur neuen Lehre offen.

Die Johanniterkirchen trennten sich vom römisch-katholischen Kultus und setzten evangelische Pfarrer ein, die nun keine Johanniterritter mehr waren und natürlich auch heiraten durften.

Der Orden wurde hiermit 1538 nun komplett evangelisch.

Im weiteren Verlauf hatte der Orden zwar mit dem Frieden von Amiens 1802 den Anspruch, auf die 1798 von Buonaparte und 1800 von den Engländern zurückeroberte, Insel Malta erhalten. Der Orden ist aber heute in den Meisten Ländern aufgehoben und in Preußen ohne Länderbesitz restauriert worden.

Zuletzt bestanden in Böhmen noch ein und in Russland noch zwei Großpriorate.

Die Johanniter trugen schwarze Kleigung mit einem weißen, achteckigen Kreuz aus Leinen.

Das Wappen des Großmeisters welcher den Titel Altezza eminentissima führte, bestand aus einem achteckigen Kreuz auf einem roten Feld. Oben mit einer herzoglichen Krone, aus welcher sich ein Rosenkranz um das Wappenschild schlängelte. An diesem hängend ein kleines Kreuz mit den Worten "Pro Fide".


Quellen:
Das Ritterthum und die Ritterordenm Merseburg 1825



Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
Zitat Hinweis:
Bitte setzen Sie beim Zitieren des Inhaltes hinter der URL-Angabe in die Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Seite und die richtige Unterseite ein.
Bsp: <a href="https://www.rund-um-koblenz.de/johanniterorden.html">www.rund-um-koblenz.de/johanniterorden.html (01.11.1998)</a>