Der Malteser Orden

Der Malteser Orden tritt auch unter den Namen Rhobiser und Johanniter Orden in Erscheinung.
Der Orden des heiligen Johannes von Jerusalem war der erste geistliche Ritterorden der dem folgenden Ritterorden als Vorbild diente. Die Gründung erfolgte aufgrund der Unterdrückung die die Pilger des Abendlandes im 11. Jahhundert durch die Herren von Jerusalem (zu der Zeit ägyptische Kalifen) zu erdulden hatten.

Ein Verein von Kaufleuten aus der neapolitanien Stadt Amalsi erkaufte 1048 die Erlaubnis eine Capelle und ein Mönchskloster in der Nähe des Grabes Christi zu bauen. Welches dem heiligen Johannes dem Täufer gewidmet wurde.

Die Mönche welche sich Hospitalbrüder oder Malteser nannten, waren vrpflichtet Arme und Kranke zu pflegen und die Pilger gegen die Sarazenen zu schützen.

Nach der Eroberung der heiligen Stadt gab Gottfried von Boullion dem Orden ansehnliche geschenke und der Papst Pascal II versah ihn mit großen Freiheiten.

Im Jahre 1118 bildete der damalige Vorsteher Raymund du Puy diesen Mönchsorden zu einem weltlichen Ritterorden um.

Er teilte die Mitglieder in Ritter, Capellande und in Serventi d' Armi welche die Kranken pflegen und die Pilger begleiten mussten. Als zusätzliches Gelübte zum Gehorsam, der Armuth und der Keuchheit kam die Verteidigung der Kirche gegen die Ungläubigen hinzu.

Als Salafin 1187 Jerusalem eroberte, zogen sich die Ritter in die Festung Margat zurück. Nach 4 Jahren dann weiter nach Ptolemais (Acre).

Nachdem bereits 1154 die erste Ordenskommende in Duisburg entstanden war, erfolgte um 1200 die Gründung des Großpriorats Deutschland. Durch päpstliche Verfügung gelangte der Orden zu Teilen in den deutschen Landbesitz des 1312 aufgelösten Templerordens.

1291 dann nach Limisso in Zypern das sie den Sarazen überlassen mussten. Nach dessen Verlust zogen die Malteser 1310 auf die Insel Rhodos.

Das Großpriorat hatte seit 1428 seinen Sitz in der Herrschaft Heitersheim. Seit der Erhebung des Georg Schilling von Cannstatt (1490–1554), dem Großbailli und Großprior des Malteserordens, zum Reichsfürsten war der Großprior des Malteserordens seit 1548 nominell auch Reichsfürst.

Colymann II. vertrieb Sie hier 1522 woraufhin jeweils ein kurzer Aufenthalt in Creta, Messina, Viterbo und Nizza folgt. 1530 erhielten Sie dann die Inseln Malta und Gozzo unter der Bedingung das Land zu schützen.

1382 wurde die Ballei Brandenburg durch den Heimbacher Vergleich weitgehend unabhängig und nahm im Zuge der Reformation die evangelische Konfession an.

Mit dem Tod des Kurfürsten im Jahre 1535 teilte dieser sein Kurfürstentums auf seine beiden Söhne. Joachim sollte als Kurfürst Joachim II. über die Alt- und Mittelmark herrschen, Johannes dagegen als Markgraf Hans von Küstrin die Neumark und Teile der in brandenburgischem Besitz befindlichen Nieder-Lausitz erhalten.

Diese Aufteilung sah auch vor, dass Hans von Küstrin mit der Herrschaft über die Neumark das Patronat über die Ballei Brandenburg übernahm.

Markgraf Hans von Küstrin wandte sich sehr rasch der neuen evangelischen Lehre zu und schloss sich 1538 dem Schmalkaldischen Bund, der Vereinigung der protestantischen Fürsten, an. Sein Bruder, Kurfürst Joachim II. folgte ihm erst mit dem Übertritt zur lutherischen Lehre am 1. November 1539, indem er das Abendmahl „in beiderlei Gestalt“ einnahm.

Mit dem Glaubenswechsel der Herrscher im Kurfürstentum, in der Markgrafschaft und in den benachbarten Fürstentümern, vor allem in Mecklenburg und Braunschweig, war auch für die Johanniterritter der Ballei Brandenburg der Weg zur neuen Lehre offen.

Die Johanniterkirchen trennten sich vom römisch-katholischen Kultus und setzten evangelische Pfarrer ein, die nun keine Johanniterritter mehr waren und natürlich auch heiraten durften.

Nach Auflösung und Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 gründete Kurfürst Karl Theodor von Bayern mit Teilen von dessen Besitz zur Versorgung seines natürlichen Sohnes Karl August Friedrich Joseph von Bretzenheim 1780 ein Großpriorat Bayern, das der englischen Zunge der Malteser angegliedert wurde.

Ab 1857 war August von Haxthausen die treibende Kraft für die Wiedergründung des Malteserordens in Deutschland, der faktisch durch die Säkularisation untergegangen war und dessen Großmagisterium jahrzehntelang verwaist war. Formal wurde der Orden zu dieser Zeit von einem Luogotenente del magisterio (Statthalter des Großmagisteriums) in Rom geführt.

Als Beauftragter des Heiligen Stuhls führte von Haxthausen jahrzehntelange, zähe Verhandlungen mit der Regierung von Preußen, die 1859 zur Gründung der Genossenschaft der Rheinisch-Westfälischen Malteser Devotionsritter und 1867 zur Gründung des Vereins Schlesischer Malteserritter als öffentlich-rechtliche Körperschaft führten.

Beide Assoziationen verrichteten Sanitätsdienst in Kriegszeiten; 1865 wurde das erste Ordenskrankenhaus, das St.-Franziskus-Hospital in Flensburg, gegründet. Dorthin waren die Malteser als Sanitätsdienst im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gerufen worden.

Während der Zeit des Nationalsozialismus waren dem Orden Aktivitäten in Deutschland nur sehr eingeschränkt möglich. Ab 1945 wurden die Einschränkungen wieder aufgehoben.

Die Malteser trugen schwarze Kleigung mit einem weißen, achteckigen Kreuz aus Leinen.

Das Wappen besteht aus einem achteckigen weißen Kreuz auf einem roten Feld.




Quellen:
Das Ritterthum und die Ritterordenm Merseburg 1825



Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
Zitat Hinweis:
Bitte setzen Sie beim Zitieren des Inhaltes hinter der URL-Angabe in die Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Seite und die richtige Unterseite ein.
Bsp: <a href="https://www.rund-um-koblenz.de/malteserorden.html">www.rund-um-koblenz.de/malteserorden.html (01.11.1998)</a>