Die St. Menas

Eine erste Kapelle wurde als “capella Sewardi” in Stolzenfels erbaut und war eine Filiale von St. Kastor in Koblenz. Sie lässt sich seit 1100 nachweisen und gab dem Ort seinen früheren Namen „Kapellen Stolzenfels“ (erstmals 1153 als „Capella“ genannt). Das sehr ungewöhnliche Menas-Patrozinium erhielt die Kapelle 1328, als sich die Kapelle im Besitz des Benediktinerklosters auf der Karthause befand. Im Jahr 1486 wurde sie zur Pfarrei erhoben. Die baufällige Kapelle wurde 1819 abgerissen.

An Stelle der Kapelle erbaute man 1826–1833 nach Plänen des Koblenzer Architekten Johann Claudius von Lassaulx eine neue Kirche, die am 5. Mai 1833 eingeweiht wurde. Die Ausmalungen wurden 1844 von Johann Adolf Lasinsky ausgeführt, die später aber wieder überstrichen wurden. Eine Sakristei wurde 1898 am Chor angebaut.

Der Lahnsteiner Maler M. Adler malte 1907 mehrere Bilder mit biblischen Szenen in die Rundbögen des Innenraumes. Von 1939 bis 1948 war Matthias Laros Pfarrer von St. Menas, der durch die Führung der Una-Sancta-Bewegung weltweite Bekanntheit erlangte. In den Jahren 1966 bis 1968 wurde die Kirche innen und außen renoviert. Dabei wurde ein Windfang nach den Entwürfen von Ferdinand Selgrad vor dem Eingang angebaut. Gleichzeitig wurde die liturgische Neugestaltung nach den Plänen des Architekten Rudolf Maria Birtel ausgeführt, die Wandmalereien Adlers übertüncht sowie die Kirche mit einem neuen Altar, einer Altarwand und neuen Bänken ausgestattet.

Die Bilder legte man 1981 wieder frei und entdeckte in der zentralen Bogennische hinter dem Altar Reste der ersten Ausmalung von August Gustav Lasinsky (Marterwerkzeuge und Engelsköpfe).

Die Pfarrkirche St. Menas ist ein neoromanischer Saalbau aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk, der parallel zum Hang steht und mit einem Chor nach Süden halbrund abschließt. Über einem hohen Sockel wird der Bau durch eine rhythmische Folge von schmalen und breiten rundbogigen Blendnischen gegliedert.
In den breiten Blendarkaden öffnet sich jeweils ein großes Rundbogenfenster. Ein Rundbogenfries aus hellem Tuffstein schließt die Wand nach oben ab.
An der Nordseite des verschieferten Satteldachs erhebt sich ein Glockendachreiter mit hohem spitzen Helm. An der Frontseite der Kirche befindet sich eine Skulptur des heiligen Sebastian und der Eingang, der von zwei gebäudehohen Pilastern eingefasst ist. Sie schießt nach oben mit einem Dreiecksgiebel ab, darunter ein Rundfenster.
Um die Kirche herum befindet sich ein Friedhof mit den ältesten Grabstätten an der hohen Stützmauer im Westen. Hier befindet sich das Fragment eines Grabdenkmals (bezeichnet 1818), mit einem aufwändigen gusseisernen Kreuz, geschaffen in der Sayner Hütte. Ein weiteres bedeutendes Grabmal ist das für den Reichsbahnstellwerksmeister Joseph Gieres († 1929) mit einer klassizistischen Lahnmarmor-Grabstele.

Am Rand dieses Friedhofes steht ebenfalls ein Denkmal für die Gefallene im ersten und zweiten Weltkrieg in Stolzenfels.






Religion: katholisch
Standort:

56070 Koblenz Stolzenfels

Koordinaten: 50°22'54.3"N 7°36'35.2"E

Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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