Das Fort Rheineck (Rheinhell)

Das Fort lag auf der rechten Rheinseite und war Teil der preußischen Befestigung von Koblenz.

Die Anlage ging hervor aus einem 1820 angelegten Pulvermagazin, welches bis 1831 ständig erweitert wurde. Nach diversen Um- und Ausbauten in den 1860er und 70er Jahren erhielt die ursprünglich Werk Nöllenkopf genannte Anlage 1880 den Namen Fort Rheineck.

Das Fort Rheinheck wurde nach 1859 im Süden des Forts Asterstein erst vorläufig als Erdwerk und dann von 1864 bis 1868 in Form einer Lünette permanent ausgebaut. Grund war der Bau der Pfaffendorfer Brücke, die zunächst nur militärischen Zwecken diente und zu dieser Zeit nur von der Eisenbahn befahren werden konnte. Bereits 1864 erfolgte die Verbindung der Anlage mit dem Werk Glockenberg.

Es trägt gelegentlich geschichtlich auch den Namen Rheinhell, der der Anlage Aufgrund seiner sehr starken Bewaffnung gegeben wurde.

Das Fort war über eine Verbindungslinie, die sowohl für Geschütze als auch für Infanterie ausgelegt war, mit dem Werk Pleidenberg verbunden.

Die Freigabe des Geländes durch die französische Besatzung erfolgte zusammen mit der Arzheimer Schanze und dem Werk Pleidenberg.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste auch diese Anlage, wie auch die anderen Koblenzer Festungswerke, in Ausführung des Artikels 180 des Versailler Vertrags, entfestigt werden. Zur Zerstörung vorgesehen waren die Grabenmauern, die Grabenwehren, mehrere Pulvermagazine, die Hohltraversen uvm.

Die Verbindung zum Werk Glockenberg sollte mit Breschen versehen werden. Das Entfestigungsamt Koblenz stellte u. a. einen Erhaltungsantrag für die Wallkasematte des Forts, da diese auch weiterhin von einer Milchgenossenschaft zur Unterbringung von Vieh und Personal genutzt werden sollte.

Nach der abgeschlossenen ersten Entfestigungsphase (1920–1922) wurde im Fort auch die verbliebene Sprengmunition gelagert.

Die Arbeiten am Fort Rheinhell begannen am 19. April und wurden am 30. August 1927 fertig gemeldet. Dabei kam es bei der Zerstörung der Kehlgrabenwehr zur größten Sprengung bei den Koblenzer Entfestigungsarbeiten durch Anwendung von 1350 Pfund Sprengstoff in 188 Ladungen. Hiernach blieb das Gelände vorerst militärisches Sperrgebiet, da es von der Besatzung zu Übungszwecken weiter genutzt wurde.

Wie bei der Arzheimer Schanze blieb das Fort Rheinhell nach der Entfestigung stark verwüstet. Über das Schicksal der verbliebenen Reste der Anlage ist nichts bekannt. Das Gelände ist heute bebaut, ein verbliebener Gebäuderest der Festung wird noch als Garage genutzt. Daneben kommen bei Ausschachtungsarbeiten immer wieder Festungsreste zum Vorschein.








Themen:
Zu dieser Befestigungsanlage gehören ebenfalls die :

System Pfaffendorfer Höhe
Fort Asterstein
Fort Rheinhell
Das Werk Glockenberg
Die Bienhorn Schanze
Die Teufelstreppe
Das Horchheimer Tor
Die Goebenkaserne

Standort:
Lindenallee 30 - 32
56077 Koblenz

Koordinaten: 50°20'57.9"N 7°36'51.9"E

Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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