Lützel Coblenz
Der Ort Lützel Coblenz trug auf alten Karten Namen wie parva oder minor confluentia, die auch mit der Ableitung des Wortes Lützel, gleichbedeutend klein, zu tun haben.
Zum ersten Mal erscheint das reiche Lützel Coblenz 1052 im Zusammenhang mit dem Weinbau und wird später in Urkunden um das zwölfte Jahrhundert erwähnt. Es fallen Erwähnungen der von Metternich und des Rohrer Hofes sowie auch der Mönche von Himmerode, wobei es sich nachweislich um das Kloster der Zisterzienserinnen in Wallersheim handelt.
Das Gebiet war in dieser Zeit im Weinanbau bekannt. Der Wohlstand wurde auch den Einhamen durch die Moselüberfahrt der Wallfahrer zugeschrieben.
Wobei gleiches über den Rhein Berücksichtigung finden dürfte, da in diesem Gebiet der Weinhandel der Mosel Weine nach Europa abgewickelt wurde.
Der Ort war Brückenkopf der südlich der Mosel gelegenen Stadt Koblenz. Eingedeutscht ist 1242 erstmals von Weinbergen in Lützel Coblentz die Rede.
Der Bau der Moselbrücke änderte im Jahr 1343 die Bedeutung von Lützel-Coblenz und dem dortigen Fischern, Handwerkern und Bürgern welche sich in Neuendorff nieder liesen.
Auch die Gastwirtschaft hatte durch die Brücke zu kämpfen, da ein Aufenthalt hier nicht mehr notwendig war.
Im Jahr 1436 kam es zu einer "Verheerung" in Lützel-Coblenz. In der Fehde zwischen dem Kurfürst Rabans von Helmstätt mit dem Ulrich von Manderscheid wurde Lützel Coblenz
von den Horden des Grafen Heinrich von Birneburg, Verbündete von Ulrich von Manderscheid, ausgeraubt. Um dem Feind keine bleibe zu ermöglichen lies Kurfürst Rabans Lützel Coblenz niederbrennen.
Lützel Coblenz erholte sich wieder.
Im Mittelalter war Lützel zusammen mit Moselweiß und Koblenz zu einer Marktgemeinde zusammengeschlossen. Die Bürger des Ortes besaßen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts Koblenzer Bürgerrechte und wurden 1469 noch ausdrücklich als Bürger von Koblenz genannt.
Um 1541 errichtete Lützel Coblentz neue Statuten.
1556 ernannte die Gemeinde Lützel Coblenz zwei Feldschützen und den Bürger Morgenstein zum Baumeister mit der Aufsicht über die Befestigung.
Die Befestigung von Lützel Coblenz bestand aus mehreren Toren, dem Oberthor, dem Niederthor und dem Brückenthor. Es war mit Landwehren umfasst. Es gab auch einen Turm.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Hälfte der 70 Häuser (1618) im Ort zerstört.
1632 als die Franzosen und die Schweden um den Besitz der Stadt Coblenz stritten wie auch 1636 beim Widerstand der Franzosen kam es zu einer erneuten Verwüßtung von Lützel-Coblenz
Am 28 Juni 1637 räumten die Franzosen Coblenz, die Festung Ehrenbreitstein und es kehrte Ruhe für die Bewohner von Lützel Coblenz ein.
Zu dieser Zeit wurde auch versucht den Wohlstand mit einem Kloster der Karmeliter, welches 1654 in Lützel Coblenz aufgenommen wurde, zu vermehren. Dieser Kloster wurde später nach Coblenz verlegt.
Im Jahr 1660 erreichte Coblenz die schlimmen folgen der Pest, wovon Lützel Coblenz befreit blieb.
Der Trierer Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen ließ nördlich der Balduinbrücke, die 1429 zwischen Lützel und Koblenz über die Mosel fertiggestellt wurde, einen festen Brückenkopf anlegen.
Sein Nachfolger Johann Hugo von Orsbeck baute es 1682 zu einem Sternwerk aus und wurde somit ein Vorwerk der Koblenzer Stadtbefestigung. Dazu mussten im Ort viele Häuser niedergerissen werden, ebenso wie die 1218 erstmals erwähnte Kirche St. Peter in Lützel-Coblentz.
Die betroffenen Bewohner wurden ins benachbarte Neuendorf umgesiedelt.
Mit der Belagerung und dem Bombardement der Stadt Coblenz im November 1688 im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen wurde der Ort Lützel Coblenz ganz zerstört und die verbliebenen Bewohner gingen ebenfalls nach Neuendorf.
1701 kam es zu einer Vereinigung durch Hugo von Orsbeck mit Neuendorff.
Hierbei gingen der Wohlstand sowie das Hospital an Neuendorff über, wodurch dieses auch durch die Erhöhung der Einwohnerzahl mehr an Bedeutung gewann.
Die Fläche von Lützel Coblenz wird später unter dem Namen Lützel wieder neu genutzt.
Standort:
Lützel Coblenz