Das Kaiser Wilhelm Denkmal

Zwischen 1867 und 1918 wurden im deutschsprachigen Raum mehr als 1000 Kaiser-Wilhelm-Denkmäler errichtet, die dem Andenken des Kaiser Wilhelm I. gewidmet waren. Zu den bekanntesten und größten gehört das Kaiser Wilhelm Denkmal am Deutsches Eck.

Mit Bau des Denkmals 1897 wurde auch der Name Deutsches Eck an das Gelände gebunden auf dem das Kaiserdenkmal steht.


Das Gelände bestand ursprünglich aus einer kleinen Inselteil und einem Weg an der Rheinseite der als Hafen auf der Moselseite genutzt wurde. Zur Anbindung an das Festland und zum Bau des Denkmals wurde dieser Bereich aufgeschütet und die Fahrrinne der beiden Flüße Rhein und Mosel erweitert.

1945 wurde das Reiterstandbild durch ein Flaggeschütz der amerikanischen Truppen zerstört

Das ab 1953 als "Mahnmal der Deutschen Einheit" bezeichnete Denkmal wurde 1993 wieder mit einer Nachbildung des kaiserlichen Reiterstandbildes versehen.
Hierzu war es unter anderem erforderlich in die Ecken des Denkmals Stahlträger zu treiben um zu garantieren das die Last des Reiters getragen werden konnte.

Das Denkmal ist 37 Meter hoch, wobei 14 Meter auf das Reiterstandbild entfallen, bei einem Gewicht der Bronzestatue von 63,5 Tonnen. Es beruht auf den Plänen des Architekten Bruno Schmitz(1858 – 1916), bekannt durch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica, das Kyffhäuserdenkmal und das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Das Reiterstandbild gestaltete der Bildhauer Emil Hundrieser(1846 – 1911). Es zeigt den Kaiser in Generalsuniform mit wallendem Mantel.

Der Reiterfigur am Deutschen Eck ist ein geflügelter weiblicher Genius, der einen Lorbeerkranz und die Reichskrone präsentiert, beigefügt. Das ist gegenüber der üblichen Form des Reiterdenkmals ungewöhnlich, ist aber auch beim Nationaldenkmal in Berlin von Reinhold Begas zu finden.

Bei diesem etwa gleichzeitig entstandenen Berliner Denkmal, dessen Kaiser-Wilhelm-Reiterstandbild mit Genius dem von Hundrieser stark ähnelte, erhob Wilhelm II. noch keinen Einspruch gegen die das Pferd führende weibliche Begleitfigur.

Nach seinen Änderungswünschen trägt sie beim Koblenzer Denkmal aber lediglich die Kaiserkrone. Gründe für die Ablehnung des Führungsmotivs sind aus der Rede Wilhelms II. zur Einweihung des Koblenzer Denkmals abzuleiten.

Darin verwies er auf das Gottesgnadentum seiner Dynastie, also dass der Wille Gottes seinen Großvater zum Sieg geführt und zum Kaiser gemacht habe. Entsprechend dieser Vorstellung musste Wilhelm I. somit von Gott und nicht von einem mythologischen Wesen in Form eines Genius geführt werden.

Die Front des Denkmals ziert ein Relief mit dem Reichsadler, der Schlangen packt und Feinde bedrängt. Darüber ist in großen Lettern Wilhelm dem Großen eingemeißelt, was als Versuch Kaiser Wilhelms II. zu verstehen ist, einen Titel populär zu machen, der sich aber nicht durchsetzen konnte.

Auf dem oberen Teil des Sockels sind die beiden letzten Verse des Gedichtes Frühlingsgruß an das Vaterland des Koblenzer Dichters Max von Schenkendorf zu lesen:

Nimmer wird das Reich zerstöret,
Wenn ihr einig seid und treu!






Standort:
Kaiser Denkmal / Konrad Adenauer Ufer
56068 Koblenz

Koordinaten: 50°21'52.8"N 7°36'21.8"E

Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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